Ziemlich geschafft von Berge, Sonne und den Vortagen kamen wir in Detva an – über eine Strasse bei der ich zum ersten Mal nicht nur für Fotozwecke einen Helm anzog. Lukas meinte später es sei “total harmlos” gewesen.
Das was wir in den ersten Stunden von Detva erlebten toppte die Hauptstraße bei weitem: Die typischen Plattenbauten, die hier jeden noch so kleinen Ort in eine Art 2-Klassen Gesellschaft aufteilen, prägten hier das gesamte Stadtbild. Dazu schmetterte eine monotone Frauenstimme die aktuellen Supermarktschnäppchen durch ein Netz von Lautsprechern, denen man höchstens durch harte Ignoranz entfliehen konnte (so laut, an jeder Strasseecke befestigt und inklusive Doppelbeschallung). Was so wichtig ist, dass sich kein Stadtbewohner den Durchsagen entziehen kann bzw.
darf, konnte uns ein Einheimischer erzählen: Aktuelle Events in der Stadt und ob jemand gestorben ist. Seltsam!
Später konnten wir feststellen, dass der alte Stadtkern sich einfach weiter im Norden befand. Hier gab es die schönen Bauernhöfe und Einfamilienhäuser. Dort trafen wir auch Matus, der uns einlud in seinem Garten zu zelten. Eine Gastfreundschaft, die wirklich unglaublich ist obwohl wir quasi nicht kommunizieren konnten. Neben Wasser, Licht, Frühstück, Kaffee, Obst und viel Herzlichkeit gab es jeweils 2 Schnaps abends und morgens die uns nicht nur gut schlafen ließen sondern einzig logischer Grund für unsere absolute superman/woman Kondition am nächsten Tag sein konnte. Da rockten wir etliche 12% Steigungen und hunderte Höhenmeter durch die immer bergischer werdende Landschaft.