Auf der Tour habe ich nie so lange Zeit an einem Ort verbracht wie in Bukarest und nach all den Tagen fühlte ich mich dort beinahe heimisch. So fiel mir Abschied von der Stadt und besonders von den lieb gewonnen Menschen verdammt schwer. Dennoch freut sich mein Körper wieder kräftig zu strampeln und stets frischen Wind um die Nase zu haben.

Die folgende Nacht im Zelt war allerdings grenzwertig: Um bei der Kälte (-2°C) schlafen zu können trug ich alle Klamotten und hatte den Schlafsack bis auf ein kleines Atemloch für die Nase komplett zugezogen. Den Schlafsack musste ich mir zudem mit meinem Wasserfilter (die Membran geht bei Frost kaputt) und der Gaskartusche teilen. Denn wie ich bereits bei der Nacht im Schnee gemerkt habe, funktioniert der Gaskocher bzw. die Gasmischung bei Minusgraden nicht mehr – ärgerlich wenn man sich morgens zum Aufwärmen Tee kochen möchte.

Nach über zwei Wochen im wunderschönen Rumänien wechselte ich bei Călărași per Fähre die Donauseite nach Bulgarien. Das Land und die Leute haben mich begeistert und es wird definitiv nicht mein letzter Besuch gewesen sein!

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Der Plan am 31. weiter zu radeln scheiterte an Halloween, weil mich das Hostel zum Pubcrawl einlud. Es war spitze! Natürlich ist es unmöglich am nächsten Morgen aufzubrechen, daher blieb ich noch zwei Nächte länger.

Weil ich mich immer kurzfristig entscheide länger zu bleiben und das Hostel fast immer ausgebucht ist, war es teils schwer noch ein Bett zu bekommen. So kam es, dass ich die letzten drei Nächte auf meiner Luftmatratze in Gemeinschaftsräumen nächtigte und zu einer Art “Hostel-Hobo” wurde. Wir machten uns ein Spaß daraus vor meinem Nachtlager eine Schüssel mit beiliegendem Zettel “Raising money for a room. Thank you!” zu platzieren. Aus dem Spaß wurde jedoch ein seriöses Spendenprojekt mit einem beachtlichen Gewinn von 13 Lei (~3 €).

Reich an Geld, neuen Freundschaften und schönen Begegnungen mache ich mich nun nach 10 Nächten aber endgültig auf den Weg nach Varna am Schwarzen Meer. Jippie Yeah!

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