Von Bergen aus führte meine Route über die kleinen Inseln Tord und Bømlo nach Haugesund, einer netten Fischerstadt mit gerastertem Straßennetz im Zentrum und pinkfarbenem Rathaus. Das radeln auf den Inseln macht unglaublich viel Spaß, da sich schmale, kurvige Straßen durch die mittlerweile recht flache aber dennoch sehr felsige Landschaft schlängeln und dort kaum Verkehr herrscht.
Von der Insel Karmøy ging es dann per Fähre direkt nach Stavanger. Mit der Vorstellung eines durch die Ölindustrie geprägten Stadtbildes lag ich relativ falsch, lediglich ein Erölmuseum im Zentrum der Stadt lässt darauf schließen, was entlang der Nordseeküste Norwegens industriell passiert. Nachdem ich den Tag über die Stadt erkundet hatte und mir am Abend einen Schlafplatz suchte, traf ich Sigrun&Per, ein Missionarspaar aus Madagaskar, die mich zum Essen einluden und mit denen ich einen wirklich interessanten Abend hatte.
In der Nähe Stavangers gibt es den “Preikestolen” (Predigerstuhl) zu sehen, einem Felsplateau am Lysefjord, dessen Kante gut 600 m senkrecht bis zum Fjord abfällt. Die etwa 1,5-stündige Wanderung dort hinauf führte durch eine unwahrscheinlich schöne Landschaft, der Wanderweg glich jedoch einer Ameisenstrasse von Touristen, an dessen Ende der Aussichtspunkt als ein gigantisches Fotostudio funktioniert. Trotzdem sehr schön!
Entlang der alten Küstenstraße 44 pedaliere ich nun die nächsten Tage in Richtung Egersund und Lindesnes, dem südlichsten Punkt Norwegens, bevor es weiter nach Kristiansand geht.