Richtung Ungarn führt mein Weg noch über die Niedere Tatra. Zwar ist der Teil der Karpaten mit Gipfeln über 2000 m nicht wirklich flach, jedoch sind die Berge im Gegensatz zur Hohen Tatra sanfter und geschwungener.

Die Passhöhe lag nur bei 1200 moh, aber da ich noch angeschlagen war empfand ich den Pass als ziemlich anstrengend. Zum Glück ging es danach bis Banská Bystrica fast nur noch bergab.

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Nachdem ich mich halbwegs von der Lebensmittelvergiftung erholt hatte und weiter radeln konnte, war ich nach 50 km schon so müde, dass ich vor dem Pass über die Niedere Tatra mein Zelt aufbaute. Als ich mich nach dem Zähneputzen schlafen legte, gab es ein lautes Zischen: Die Matratze war an zwei Stellen wie eine Wurstpelle aufgeplatzt und zwar so groß, dass eine Reparatur unmöglich war.

Das Blöde war nicht, dass es ohne Matratze ungemütlich ist, sondern dass es kalt wird. Und laut Wetterprognose sollte die Temperatur in der Nacht auf 3°C fallen. Also sammelte ich in der Dunkelheit soviele Tannenzweige (danke Bear Grylls!) wie möglich und stopfte sie unter meinen Zeltboden um mich vor der Bodenkälte zu schützen. Es hat funktioniert – ich habe die Nacht ohne Frieren überstanden, allerdings hatte ich schon bessere Nächte.

Heute bin ich daher bis Banská Bystrica geradelt, da es dort ein Hostel gibt. Ich hoffe, dass ich schnell Ersatz finde und wieder gemütlich im Zelt schlafen kann :)

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Nach einem ersten euphorischen Tag in der Slowakei habe ich in der kommenden Nacht den ersten richtigen Tiefpunkt der Reise erreicht. Am Abend genoss ich es noch so sehr durch die Hohe Tatra zu radeln, dass ich erst spät in der Dämmerung irgendwo im Nirgendwo mein Zelt aufbaute.

Wie immer kochte ich anschließend meine Reismahlzeit, stieß jedoch den Topf um und verteilte den gesamten Reis samt Wasser im Zelt. Schöne Sauerei! Nachdem ich das Zelt wieder sauber und trocken hatte, gab ich dem Vorhaben einen zweiten Versuch – mit Erfolg. Anstatt des wohligen Sättigungsgefühls war mir danach aber eher übel. Es dauerte nur wenige Minuten, da riss ich das Zelt auf um das Abendessen wieder auszukotzen. Und damit verbrachte ich die ganze Nacht bis in die frühen Morgenstunden. Ich fühlte mich so als hätte ich nicht nur meinen kompletten Mageninhalt, sondern auch meine gesamte Energie ausgekotzt – jede Bewegung war mühselig. So schlief ich bis nachmittags um wieder zu Energie zu kommen.

Jetzt war aber das Missgeschick beim Kochen plötzlich ein Problem: Ich hatte kein Wasser mehr und war nach der Kotzerei super durstig. Die Möglichkeit alles zusammen zu packen, ins nächste Dorf zu radeln und dort Wasser zu besorgen war in diesem Zustand viel zu anstrengend. Da es regnete probierte ich mich allen Gefäßen Wasser aufzufangen um Zeit zu gewinnen und noch was schlafen zu können. Erst im späten Nachmittag konnte ich meinen Körper überreden aktiv zu werden und das Zelt abzubauen.

Zwar war das nächste Dorf nur wenige Kilometer entfernt, jedoch war ich mit meinen Kräften am Ende als ich dort ankam. Auf der Bahnhofstoilette konnte ich endlich Wasser trinken und nie hat mir Wasser so gut geschmeckt!

An weiter radeln war nicht zu denken, ich wollte einfach nur noch schlafen. So suchte ich nach irgendeiner Übernachtungsmöglichkeit und fand ein Hotel in der Nähe. Noch bevor ich nach Preis fragen konnte, fragte mich die nette Dame an der Rezeption wieviel ich denn bezahlen möchte.. Scheinbar muss ich echt kaputt ausgesehen haben. Ich buchte für zwei Nächte, duschte heiß und schlief erstmal 16 Stunden. Nach der ersten Nacht geht’s mir schon wesentlich besser und ich bin zuversichtlich morgen wieder fit zu sein.

Letztendlich denke ich, dass es eine Lebensmittelvergiftung war, nicht vom Reis mit Pesto sondern von einem geräuchert polnischen Schafskäse, den ich kurze Zeit vorher aß.

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Das "Kotzlager"

Da es keine Passstraßen über die Hohe Tatra gibt, führt der einzige Weg an ihr vorbei. So fuhr ich von Zakopane über die polnisch-slowakische Grenze und im Bogen um das kleine aber wunderschöne Hochgebirge herum.

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Nach zwei Tagen Regen in Zakopane war Mittwoch das Wetter perfekt um die Berge zu erkunden. Da der höchste polnische Peak “Rysy” aufgrund des vielen Schnees nicht besteigbar war, beschlossen wir (Jay aus NYC und Guus aus NL) zum Gipfel “Kasprowy Wierch” auf der polnisch-slowakischen Grenze zu wandern. Wir brauchten ca. 7 Stunden für die gesamte Tour. Es war der Hammer – vor allem der Ausblick über die Slowakei mit noch höheren Gipfeln war atemberaubendend.

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Rauf und immer weiter in den Schnee

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Panorama vom Gipfel

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Abstieg ins Tal nach Zakopane

Der Weg nach Zakopane durch die Ausläufer der Tatra gab erst einen Vorgeschmack auf das, was mich in den nächsten Tagen erwartet. Obwohl es regnete und teils vernebelt war, hatte ich einen riesen Spaß. Ich genoss die ständig wechselnden Panoramen und meine Beine genossen es auf den über 1000 Höhenmetern endlich nochmal richtig powern zu können.

Laut Wetterprognose soll es Mittwoch zwar kalt aber sonnig werden, daher plane ich bis dahin in Zakopane zu bleiben und Mittwoch wandern zu gehen – vielleicht sogar auf Polens höchsten Gipfel “Rysy” mit 2500 moh.

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Eine super schöne Stadt – vielleicht nicht ganz so pompös, wie ich mir es nach den Erzählungen ausgemalt hatte. Ich verbrachte 3 Tage größtenteils damit durch die Altstadt zu schlendern, jeden Winkel zu entdecken und leckeres polnisches Essen zu probieren.

Heute zieht es mich aber weiter Richtung Zakopane am Fuße der Tatra, dem höchsten Teil der Karpaten. Nach 10 Wochen ohne richtige Berge freue ich mich unglaublich wieder durchs Gebirge zu radeln. Leider soll es nach der  Wetterprognose kalt und nass werden. Drückt mir die Daumen, dass sich die Wetterfrösche irren :)

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Die letzten zwei Tage bin ich durch Kleinpolen, den südliche Teil Polens um Krakau, pedalliert und bin begeistert – mein liebstes Stück Polen bisher! Hier schlängeln sich kleine Straßen zwischen den Hügeln durch die Felder und verbinden die zahlreichen, kleinen Ortschaften. Immer wieder treffe ich auf gut gelaunte Polen bei der Kartoffel- und Apfelernte. Neben dem grandiosen Wetter (25°C und Sonnenschein) habe ich die wenig befahrenen und guten Straßen genossen.

Bisher war die Routenwahl in Polen stets ein Kompromiss zwischen zu viel Verkehr und schlechten Straßenzuständen. Aufgrund des hohen Verkehraufkommens verlagert sich viel LKW-Verkehr auf die Landstraßen und selbst auf den tertiären Straßen ist man vor den rücksichtslosen Trucks nicht sicher. Die noch kleineren Straßen sind häufig Schotter-, Sand- oder Kopfsteinpflasterpisten. Vorgestern bin ich auf eine solche geraten und brauchte für 8 km etwa zwei Stunden.. aber ich habe ja Zeit :)

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Nach 5 Tagen in Polen bin ich Freitag in der Hauptstadt angekommen und verweilte dort zwei Tage.

Von der Grenze Litauens ging es erstmal nach Westen durch die Masuren bis Gizycko und Mikolajki – ein sehr schöner Teil Polens mit geschwungene Hügellandschaften, kleine sympathische Dörfer und vielen Seen. Leider ist es im Gegensatz zu Finnland viel schwieriger mal eine Stelle zum Baden zu finden. Die Seen sind meist umringt mit Privatgrundstücken und viele Schilder (nicht so schlimm wie in Deutschland) weisen darauf hin, dass Betreten nicht gestattet ist. In der Hinsicht hat mir Skandinavien mit der geringen Bevölkerungsdichte und dem freizügigen Verhältnis zum eigenen Privatgrund besser gefallen.

Nachdem mir Viele erzählten, dass Warschau im Vergleich zu Krakau eher langweilig und hässlich ist, war ich extrem überrascht. Zwar ist die “Altstadt” größtenteils nach dem zweiten Weltkrieg entstanden, wirkt aber trotzdem urig und gemütlich. Bei dem sonnigen Wetter ziehen die Menschen durch die Straßen, die Eisdielen boomen, Straßenkünstler und -musiker geben ihr Bestes und am Abend verlagert sich das Leben in die zahlreichen Bars und Restaurants. Wenn Warschau schon so super war, wie grandios muss dann Krakau sein? Ich werde Ende der Woche berichten :)

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"Altstadt" Warschaus